
Der 3 Länder E-Nduro führt uns in ein Bike Eldorado im Dreiländereck Österreich - Schweiz - Italien! Nauders ist aufgrund seiner geographischen Lage ein Treffpunkt für Enduro Biker und mit dem steigenden Angebot wirkt die Region wie ein Magnet auf die wachsende Bike Community! Da ich im Winter immer wieder nach Livigno fahre und nur Gutes über das Bikeangebot gehört habe - machte ich mich mit 2 Freunden auf den Weg, mit dem Ziel ein neues E-Bikeabenteuer für mich und meine Bergfreunde zu erschließen. Da wir nur 2 Tage Zeit hatten, entschieden wir uns, unsere Scouting-Tour in Sur En in der Nähe von Scuol zu beginnen, um am nächsten Tag voller toller Eindrücke dorthin zurückzukehren.
1. Tag
Wie der Titel meines Beitrags schon vermuten lässt, biete ich im Sommer hauptsächlich E-Bike Erlebnisse und Abenteuer an und so waren unsere Rucksäcke mit den notwendigen Utensilien und dem Ladegerät gepackt - Hier gilt: Smart gepackt, erhöht den Fahrspaß!
Unsere Tour führte uns den Inn aufwärts Richtung Scuol, wo wir nach Süden Richtung S-charl abbogen. Dank dem E-Bike genossen wir den langen Anstieg ins Hochtal. In S-charl angekommen, beschlossen wir einzukehren, um unsere Akkus und die der E-MTBs aufzuladen. Erfreulicherweise hat sich die Region auf den Trendsport E-Biken vorbereitet und eine perfekte Ladeinfrastruktur installiert - eine Win-Win-Situation!
75 km und knapp 2000 hm erfordern ein ausgeklügeltes Akkumanagement und mein schwerer Rucksack forderte seinen Tribut! Sprich: Ich brauchte deutlich mehr Energie als meine 2 Freunde und so zählte für mich jede Minute an der Ladesäule.

Was für ein atemberaubendes Erlebnis! Von den schroffen, bröckeligen Tälern, die uns zu Beginn noch herausgefordert haben, ging es immer weiter hinauf in sanfte, weitläufige Almenlandschaften. Und je höher wir kamen, desto mehr haben wir uns an dem Anblick blühender, farbenfroher Bergwiesen erfreut, die unseren Anstieg bis weit über 2000 Meter Seehöhe säumten. Die Gipfelhänge waren noch schneebedeckt, was uns immer wieder daran erinnert hat, wie sicherheitsrelevant das Thema zu Saisonbeginn ist.

Aber wir haben diese Herausforderung mit Bravour gemeistert! Unser Übergang ins Val Müstair führte uns über einen absolut wundervollen, flowigen Trail – weg von den Regenwolken im Rücken, direkt ins sonnige, südliche Paradies! Diese abgeschiedene Region rund um den Ofenpass ist ein echtes Highlight für alle, die ursprünglichen Charme und alpine Idylle suchen. Großraum-Skigebiete? Fehlanzeige! Stattdessen erwarten dich unterschiedlichste Wander- und Biketrails, die im Shared-Trail-System perfekt funktionieren. Wir sind sogar einer Gruppe Reitern begegnet. Mit dem nötigen Respekt und Achtsamkeit entsteht ein wunderbares Miteinander in dieser hochalpinen Region!
Unsere Route führte uns weiter über Val Mora und über die Grenze in die Lombardei – Die Landschaft ist geprägt von beeindruckenden Speicherstauseen. Hier wird der Wasserreichtum in Elektrizität umgewandelt, was für uns von großen Nutzen war, da unsere Akkus bereits auf Reserve liefen und wir für den finalen Übergang nach Livigno nochmals Energie benötigten. Die rettende Hütte wurde gefunden und wir konnten den kurzen Regenschauer in der warmen Gaststube abwarten. Als sich die Sonne wieder blicken ließ, machten wir uns auf den letzten Abschnitt Richtung Trelapass. Ein steiler Karrenweg, der linksseitig in eine tiefe, felsige Schlucht ohne Absicherung abfiel, forderte nochmals unsere Konzentration und führte uns wieder auf eine wunderschöne Almlandschaft.

Der letzte Abschnitt auf den Trelapass ist ein absoluter Traum für jeden E-Biker! Der ultimative Uphill-Flow versetzte uns in Euphorie. Der schneereiche und lange Winter zeigte sich sogar noch Ende Juni und so war der Trail im oberen Bereich stellenweise noch schneebedeckt. Wir mussten zwar etwas ausweichen, aber das war kein Problem. Die Abfahrt führte über einen naturbelassenen Trail hinunter auf die Rückseite von Livigno – und bald war das Ziel erreicht! Doch wieder standen wir vor einem unerwarteten Hindernis – eine weitere Lawine versperrte den Weg. Über den Lawinenkegel dem Ziel Meter für Meter nähernd blinkte meine Akkuanzeige auf Reserve … Die Motorleistung wurde heruntergedrosselt und so wurden die letzten, kurzen Anstiege zu einer Herausforderung, die es zu meistern galt. Mit den letzten Sonnenstrahlen erreichten wir Livigno und nach dem höchst notwendigen Bikewash widmeten wir uns einer ebenfalls notwendigen, aber äußerst befriedigenden Kultivierung.
Wir regenerierten uns im Dampfbad und in der Sauna und gingen gut erholt und zufrieden an die Bar - Daniel, der Chef des Hotels, lud uns zu einem Aperitif ein und erkundigte sich nach unserer abenteuerlichen Anreise - Meine Pläne für den 2. Tag stießen bei ihm auf Skepsis und er erkundigte sich bei einem lokalen Bike Guide nach den tatsächlichen Verhältnissen am Berg - Mein ursprünglicher Plan führte uns über den höchsten Pass auf über 2600 m Höhe zurück ins Engadin und weiter dem Inn folgend zu unserem Ausgangspunkt. Nach einem längeren Telefonat empfahl uns Daniel, die Route zu ändern, da auf der Rückseite der Trail aufgrund der Schneemassen noch nicht befahrbar war - seine Alternative entpuppte sich jedoch als äußerst lohnenswert!

2. Tag
Der zweite Tag unserer Tour begann früh – und was für ein Start in den Tag das war! Nach einem stärkenden Frühstück machten wir uns pünktlich um 9 Uhr auf unseren Rückweg. Die adaptierte Route führt uns am nördlichen Ortsrand über einen steilen, aber lohnenswerten Karenweg hinauf ins atemberaubende Val Alpisella.

Mit dem voll geladenen E-Bike ist es eine wahre Freude, die Steigung zu überwinden, während man mit dem klassischen Bio-Bike ordentlich ins Schwitzen kommt. Wir streiften unsere gestrige Route und bogen in ein breites, dicht bewaldetes Hochtal ein.

Nahe der Grenze zur Schweiz mussten wir abermals eine Lawine überwinden und ein unerwarteter Anblick empfing uns dort – Ein von den herabstürzenden Schneemassen erfasstes MTB wurde durch die fortschreitende Schneeschmelze wieder preisgegeben. Armin, einer meiner Freunde traute seinen Augen nicht - Hatte das Bikewrack doch seine Tatze Pedale montiert!
Wie es wohl dem Besitzer ergangen ist? Unweigerlich drängte sich mir die Geschichte der berühmtesten Gletscherleiche – dem Ötzi – auf.

Doch damit nicht genug!
Kurz nach dem Erlebnis versperrte ein beeindruckender, temporär angewachsener Wasserfall den schmalen Weg. Wir überwanden auch dieses atemberaubende Hindernis mit voller Konzentration. Die angenehmen Temperaturen trockneten unsere leichten, durchnässten Bikeschuhe im Handumdrehen.

Ein wunderschöner, naturbelassener Trail führte uns hoch hinauf. Im Sportmodus ging es rasant dahin, was für ein Spaß! Doch mein mahnender Blick richtet sich auch auf die Ladeanzeige.

Am Ofenpass sollten wir eine lohnende Pause einlegen, um unsere Akkus sowie die Speicher fürs E-Bike für den letzten Anstieg auf über 2500 Meter vorzubereiten. Gerade dieser Abschnitt ist ein echtes Highlight und erfordert eine gute Trail-Technik bergauf. Doch die Mühen haben sich gelohnt, denn am Ende unseres Anstiegs eröffnete sich ein traumhaftes Hochplateau. Von dort ging es hinunter auf die Alp Astras. Die letzten 150 Tiefenmeter über einen erst kürzlich angelegten, traumhaften Trail, der diesen Streckenabschnitt dadurch in beide Richtungen erschließt – eine absolute Überlegung für die kommenden Touren!
Der Uphill Flow stellt sich bei solchen Passagen bei mir ein und die Endorphine zaubern ein Lächeln ins Gesicht.

Von hier aus führt uns unsere Route auf bereits bekannten, aber immer wieder aufregenden Wegen zurück über S-charl nach Sur En. Zurück am Ausgangspunkt kehrten wir am Campingplatz ein und ich ließ mir eine kurze, aber erfrischende Abkühlung in einem Kehrwasserbecken des Inns nicht nehmen.
Dank unserer Erfahrungen kann ich meine Planungen für die bevorstehenden, grandiosen Mehrtagestouren in dieser atemberaubenden Region nun abschließen! Ich freue mich jetzt schon riesig auf das nächste E-Bike-Abenteuer im Dreiländereck!
Gipfelstürmer auf 2.550 Höhenmetern
Was für ein grandioser Höhepunkt der Rückfahrt! Der Übergang auf 2.550 Höhenmetern war ein absoluter Hammer. Der Ausblick von diesem Gipfel war einfach überwältigend und hat alle Anstrengungen des Aufstiegs auf einen Schlag vergessen lassen. Hier oben, in der atemberaubenden alpinen Wildnis, konnten wir die unberührte Natur in vollen Zügen genießen – ein echtes Highlight! Die alpine Bergwelt präsentierte sich in ihrer ganzen Pracht, und die frische, klare Luft war eine Wohltat für Körper und Geist – ein echtes Highlight!
Der Ladestopp am Ofenpass
Der Weg zurück nach Scuol führte uns durch weitere atemberaubende Landschaften. Am Ofenpass kehrten wir ein. Hier machten wir einen Ladestopp für unsere E-Bikes und stärkten uns mit herrlichem Essen. Diese Pause war einfach perfekt! Wir konnten die Erlebnisse der letzten zwei Tage Revue passieren lassen und neue Energie tanken.
Fazit
Unsere E-Bike-Tour von Sur En nach Livigno und zurück war ein absolut unvergessliches Abenteuer! Diese Tour war ein echtes Highlight! Die Kombination aus E-Bike-Enduro-Abenteuer, alpiner Natur, beeindruckender Bergwelt und technischer Fahrtechnik machte diese Tour zu einem einzigartigen Erlebnis, das wir so schnell nicht vergessen werden. Die naturbelassenen Trails, die Einsamkeit der Wildnis und die Artenvielfalt der Region boten die perfekte Gelegenheit, um sich von den Strapazen des Alltags zu erholen und wieder zu sich selbst zu finden. Diese Tour war ein absolutes Highlight für mich – nicht nur sportlich, sondern auch eine Reise zur inneren Ruhe und Zufriedenheit.
Diese Tour ist ein absolutes Muss für alle, die das Abenteuer lieben und die Trendsportart Elektromobilität in ihrer ganzen Vielfalt erleben möchten. Hier trifft E-Bike-Abenteuer auf die pure Schönheit der Natur – ein Erlebnis, das euch noch lange in Erinnerung bleiben wird!
Herausforderung
Solide E-Bike Fahrtechnik, Uphill Skills, Akkumanagement, gute Ausdauer
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